
Im folgenden Artikel erklären wir Dir die Vorzüge eines Saunaganges und geben Dir hilfreiche Tipps, wie Du Dich auf Deinen ersten Saunagang am besten vorbereiten kannst.
Sauna wirkt auf Deinen Körper
Die körperlichen Auswirkungen eines Saunaganges sind vielfältig. Die Temperatur im Körperinneren steigt um ein bis zwei Grad an. Das ist ähnlich wie bei Fieber. Der Körper reagiert darauf mit der Aktivierung der Abwehrzellen. Die Hautoberfläche erwärmt sich um drei bis zehn Grad. Die Blutgefäße erweitern sich und die doppelte Blutmenge wird durch sie gepumpt. Die Atemfrequenz wird erhöht, die Muskeln entspannen sich. Die Herzfrequenz steigt beim Saunieren um ca. 50% an. Das entspricht der Belastung bei zügigem Gehen.
Innere Reinigung des Körpers
Der Schweiß fließt in Strömen, und zwar 20 bis 30 Gramm pro Minute. Immerhin ist das nach 15 Minuten in der Schwitzkammer, bei einem Saunagang, knapp ein halber Liter Schweiß.
Diesen Flüssigkeitsverlust will der Körper ausgleichen, indem im Gewebe Wasser angereichert wird. Schlackenstoffe, die zwischen den Fettzellen abgelagert sind, und Milchsäure aus den Muskeln werden ins Blut abgegeben und vermehrt über den Urin ausgeschieden. Wenn man nun während der Saunagänge trinkt, würde man diesen “Ausschwemmprozess” von Schlackenstoffen stoppen. Trinke erst nach dem letzten Saunagang sehr viel, um den Flüssigkeitsverlust ausreichend auszugleichen. Ideal sind Mineralwasser oder verdünnte Fruchtsäfte, auf keinen Fall alkoholische Getränke.
Freiere Atemwege
Positiv wirkt sich die heiße Luft auch auf die Durchblutung der Schleimhäute und auf die Sekretabsonderung aus. Vor allem, wer Probleme mit den Bronchien hat, profitiert von regelmäßigen Saunabesuchen. Das Durchatmen fällt leichter, weil sich das Fassungsvermögen der Lunge durch die muskelentspannende Wirkung der Sauna erhöht.
Prävention
Wer über einen Zeitraum von etwa sechs Monaten wöchentlich einmal kräftig ins Schwitzen kommt, ist nicht so anfällig für Erkältungen, ist weniger wetterfühlig und kann besser schlafen.
Gewichtsverlust
Zum Abnehmen zwischendurch ist die Hitzekammer nicht geeignet. Du bringst nach zwei Saunagängen ca. ein Kilo weniger auf die Waage, doch der Gewichtsverlust geht ausschließlich auf das ausgeschwitzte Wasser zurück, zuzüglich zwei bis drei Gramm Kochsalz.
Unterschiede Sauna, Dampfbad und Hamam
Klassische Sauna
Eine Sauna ist richtig temperiert, wenn einen Meter über der obersten Sitzbank die Temperatur zwischen 80 und 105 Grad beträgt. Die Wärme wird durch einen steingefüllten Saunaofen erreicht. Das trocken-heiße Klima fördert die Schweißverdunstung. Beim Aufguss steigt die Luftfeuchtigkeit kurz an.
Bio-Sauna
Ist ein Schwitzbad. Die Raumtemperatur beträgt 50 Grad, die Luftfeuchtigkeit 50 Prozent. Wem die klassische Sauna zu intensiv ist, der kann die “sanfte” Variante, das Dampfbad, wählen.
Dampfbad
Die Temperatur beträgt im Durchschnitt zwischen 40 und 45 Grad Celsius. Die Luftfeuchtigkeit ist jedoch wesentlich höher, da übersättigter Wasserdampf in den Baderaum geleitet wird.
Hamam
Das ist die orientalische Art. Es wird auch türkisches Bad genannt. Typisch dafür ist ein Kuppelbau mit zahlreichen Nischen. Die Raumtemperatur beträgt mindestens 38 Grad Celsius und wird durch eine Fußbodenheizung erzielt. Das Zentrum des Hamam ist das Heißwasserbecken. Nach einer eingehenden Körperreinigung steigt man in das Wasserbecken und genießt die Wärme.
Saunieren – so geht‘s
Vorbereitung
- Ein großes Saunahandtuch für zum Unterlegen (ca. 2m x 1 m)
- Badetuch für die Nachruhe, ähnliche Größe.
- Rutschfeste Badeschuhe
- Bademantel
- Waschlotion, Shampoo, Spülung, Bodylotion
- Buch zum Lesen während der Nachruhe
Mahlzeiten vor der Sauna
Esse ein bis zwei Stunden vor dem Saunagang mäßig, damit Du keinen Blutzuckermangel erleidest. Gehe nicht mit vollem Magen in die Sauna.
Zeitpunkt
Der Puls sollte im Normalbereich liegen, deshalb ist der Saunabesuch direkt nach dem Sporttraining ungeeignet. Ebenso wenn Du abgehetzt von der Arbeit oder den Einkäufen kommst, solltest Du mindestens 15 – 30 Min vor dem ersten Saunagang ausruhen.
Nach der gründlichen Reinigung unter der Dusche trockne Dich kräftig ab. Gehe keinesfalls nass in die Sauna, das verzögert das Schwitzen.
Ablauf
Den richtigen Platz in der Sauna zu finden, richtet sich danach wo Du “kurz und intensiv” schwitzt. Anfänger sollten eher die mittlere Bank benutzen. Das ist schonender für Herz und Kreislauf, als auf der untersten Bank langsam vor sich hin zu schwitzen.
Die ideale Position ist die Rückenlage. Der Körper befindet sich in einer Temperaturzone und auch die Muskeln entspannen sich so am besten. Ist dafür nicht ausreichend Platz vorhanden, empfiehlt sich die Sitzhaltung mit angewinkelten Beinen. Also die Beine nicht auf die untere Bank aufstellen, das belastet den Kreislauf.
Der erste Saunagang darf zwischen acht und zwölf Minuten dauern. Beim zweiten Gang können es dann 15 Minuten sein – aber nicht mehr, denn es gilt wiederum das Motto, “kurz und intensiv” ist besser. Wer einmal pro Woche in die Sauna geht, sollte zwei Gänge einplanen und sich nie mehr als drei Gängen unterziehen. Wer jeden Tag in die Sauna geht, sollte nur einen Gang durchführen.
Der Aufguss ist sicher der Höhepunkt des Saunabesuchs, aber auch ohne ihn ist es ein vollwertiger Saunagang mit allen positiven Auswirkungen auf den Körper. Macht man den Aufguss mit, sollte man nicht erst unmittelbar davor in die Kammer gehen. Beim Aufguss steigt der Wassergehalt in der Luft um ca. 50 Prozent, dadurch erhält der Körper einen zusätzlichen Hitzereiz.
Dazwischen und danach
Nach dem Saunagang sollte man zur Abkühlung erst mal an die frische Luft. Um den Kreislauf auf Touren zu bringen, gehe auf und ab, bewege Dich.
Bevor Dir kalt wird, ab unter die kalte Dusche, oder spritze Dich mit dem Kaltwasser-Schlauch ab, z. B. beim Bein beginnen und Richtung Herz gehen. Wer will -und aus medizinischer Sicht auch darf- kann ins kalte Wasserbecken eintauchen. Das Tauchbecken ist nicht jedermanns Sache und muss auch nicht unbedingt sein.
Es empfiehlt sich ein warmes Fußbad. Das erweitert die Blutgefäße und ermöglicht so den Wärmetransport aus dem Körperinneren an die Hautoberfläche.
Jetzt hast Du Dir eine Ruhepause verdient – mindestens 15 Minuten.
Trinke nicht zwischen den Saunagängen – das würde den Entschlackungsprozess zunichtemachen.
Dusche nach dem letzten Saunagang nicht mehr. Deine Haut ist jetzt absolut sauber, eine nochmalige Dusche würde die Haut nur austrocknen. Verwöhne Deine Haut ausgiebig mit einer fettreichen Creme.